Die Kupplung

Das Automobil, unser „liebstes Kind“, das wir ganz selbstverständlich ständig gebrauchen, ist ein komplexes technisches Gebilde, dessen einzelne Funktionen überaus zahlreich und  im Idealfall perfekt aufeinander abgestimmt sind. Vor allem dem Laien sind die verschiedenen Bestandteile oft ein Rätsel und mitunter wüsste man schon gerne, wie dies oder das funktioniert und was sich hinter manchem Fachbegriff verbirgt. 

Wie funktioniert eine Kupplung?

Die überwiegende Anzahl der auf deutschen Straßen verwendeten Autos verfügt über eine Fünfgangschaltung, mit welcher man gemäß der gefahrenen Geschwindigkeit den passenden Gang wählt. Hierfür ist es nötig, dass die Kraft, die Bewegung, die der laufende Motor produziert, auf das Getriebe übertragen wird. Die Drehung der Kurbelwelle des Motors, die je nach Fahrzeugart 500 bis 1000 Umdrehungen pro Minute beträgt, muss nun effektiv und so schonend wie möglich auf das Getriebe übertragen werden, um das Fahrzeug in fortzubewegen. Dies ist nun die Aufgabe der Kupplung, die somit als flexibles Bindeglied zwischen Motor und Getriebe fungiert. Bei der Gangschaltung handelt es sich um ein manuell betriebenes Schaltgetriebe aus verschieden großen Zahnrädern, die auf parallel angebrachten Wellen sitzen und durch den Schalthebel verschoben werden. Um dies zu ermöglichen, wird die Kupplung benötigt, eine je nach Typ des Fahrzeuges bewegliche Verbindung mit mechanisch, hydraulisch oder auch elektrisch wirkenden Teilen. Durch Betätigen des Kupplungspedals wird eine Bewegung ausgelöst, die Kurbelwelle und Getriebe trennt, den Kraftfluss also unterbricht. Die allermeisten verbauten Kupplungen bestehen aus 3 Scheiben, obwohl sie gemeinhin als Einscheiben-Trockenkupplung bezeichnet werden. Bei den beiden äußeren handelt es sich um Schwungrad und Druckplatte, sie sind mit der Kurbelwelle verbunden, drehen sich also mit der gleichen Rotationsgeschwindigkeit. Bei getretenem Kupplungspedal sind beide voneinander getrennt, wird es losgelassen, umgreifen beide die mittlere Reibscheibe – die eigentliche Kupplungsscheibe – die sich nach und nach mitzudrehen beginnt und den Kraftschluss zwischen Motor und Getriebe herstellt.

 

Die dabei anzuwendende Kraft ist enorm, sie beläuft sich beim Durchschnittsauto mit 100 PS auf nahezu 5000 Newton, was 500 Kilogramm Gewicht entspricht. In modernen Fahrzeugen bewirken und unterstützen diesen Vorgang neben hydraulischen zunehmend elektrische oder elektronische Bauteile.

Die Lebensdauer einer Kupplung im Zusammenhang mit dem Fahrstil

Kupplungsschaden

Im Gegensatz zu früheren Zeiten sind Kupplungen inzwischen robust und – bei sachgerechter Behandlung – langfristig funktionstüchtig. Das am stärksten beanspruchte Element, die in der Mitte sitzende Reibscheibe (Mitnehmerscheibe), sollte dennoch – so ein durchschnittlicher Erfahrungswert – rund 100.000 km durchhalten. Während vormals noch sehr verschleißträchtige herkömmliche Materialien als Belagmaterial verwendet wurden, kommen heutzutage hochentwickelte organische Verbundstoffe zum Einsatz, die eine lange Lebensdauer unterstützen.

Nach wie vor gilt allerdings, dass unnötige Hitzeentstehung in der Kupplung (über 300 Grad wird es kritisch!) an ihre Substanz geht und deswegen tunlichst vermieden werden sollte. Womit ein wichtiger Punkt angesprochen ist, der für viele zu frühzeitige unnötige Schäden ausschlaggebend ist: Das Verhalten des Fahrers!

 

Es gibt die weit verbreitete Unsitte, den linken Fuß auf dem Kupplungspedal ruhen zu lassen, so dass bei jeder (un-)passenden Gelegenheit ungewollt das Pedal betätigt wird und somit unnötige Beanspruchung verursacht. Manch einer fühlt sich nun ertappt, was ein Gutes hätte, den bei einer Verhaltenssänderung vermeidet er sonst absehbare Kupplungsschäden.

 

Auch für diesen Bereich gilt: Nervöse Autofahrer sind selten gute Autofahrer. Zu dieser Symptomatik gehört das oft zu beobachtende hektische Anrucken an roten Ampeln oder das unnötige Schleifenlassen der Kupplung. Durch diese sinnlose Fehlbetätigung ist schnell der kritische Temperaturwert erreicht und verursacht bleibende Schäden. Die zu heiß gewordene Reibscheibe beeinträchtigt schließlich auch Druckplatte und Schwungscheibe und macht das Malheur komplett.

 

Nachvollziehbar ist, dass ein Betrieb mit Anhängern oder Wohnwagen sehr belastend ist. Vor allem der nicht geübte Fahrzeugführer sollte dies bedenken und ein entsprechendes Gefährt  mit besonderer Umsicht behandeln.

 

Um einen Kupplungsschaden möglichst zu vermeiden, hat der Fuß auf dem Pedal nur während der Betätigung etwas zu suchen. Und die  Kupplung wird geschont, wenn erst bei Auflösung eines Staus ein Gang eingelegt und losgefahren und nicht während der gesamten Dauer der Verzögerung das Pedal gedrückt gehalten wird. Dies gilt sinngemäß vor allem auch im Alltagsverkehr an Bahnübergängen und roten  Ampeln.

Vorgehen bei einem Schaden

Seit etwa Mitte bis Ende der 1990er Jahre sind in Kraftfahrzeugen verbaute Kupplungen selbstnachstellend, gewährleisten damit einen gleichbleibend  optimalen Betrieb und früher nötige manuelle Wartungsarbeiten entfallen. Der Nachteil ist allerdings, dass ein doch eingetretener Schaden, der durch die Veränderung des Pedalspiels bei früheren Ausführungen spürbar geworden wäre, nun nicht mehr so leicht zu erkennen ist. Bei einem Vibrieren oder erhöhtem Kraftaufwand am Pedal liegt allerdings der Verdacht sehr nahe, dass ein Kupplungsschaden vorliegt. Nun sollte man unverzüglich eine Werkstatt aufsuchen, damit keine Folgeschäden entstehen, die gewaltig ins Geld gehen können. 

 

Dringend sei an dieser Stelle vor Selbsttests gewarnt, die noch aus den „Urzeiten“ des Automobils  stammen und die beispielsweise allen Ernstes vorschlugen, mit Vollgas und angezogener Handbremse bei eingelegtem Gang die Kupplung zu lösen, die dann noch gut sei, wenn der Motor abstirbt. Eigentlich sollte selbst dem Laien begreiflich sein, dass er bei diesem Verfahren nicht nur einen Kupplungsschaden eher erst herbeiführt, sondern auch die anderen Fahrzeugkomponenten, bis hin zu einem Motorschaden, beeinträchtigt werden. Ein Blick hinter die Kulissen, etwa bei der Autoverwertung Stuttgart, kann auch hierfür praktische Beispiele bieten.

 

Quintessenz: Durch bedächtige und umsichtige Fahrweise können Sie auch Ihrer Kupplung eine lange Lebensdauer ermöglichen; im Fall der Fälle allerdings, wenn ein Kupplungsschaden vermutet wird oder eingetreten ist, sollten Sie Ihr Fahrzeug den Fachleuten überlassen.